Mit 78:69 besiegte die 1. Herren des HBC am Samstagmittag den Tabellenzweiten aus
Frankenberg.
Die Voraussetzungen waren nicht optimal. Die Frankenberger Halle ist berüchtigt und
war schon oft Stolperstein für etliche Teams.
Dazu kam, dass neben Witali Schulz und Samuel Krell ebenfalls Johannes Nettesheim, Felix
Felder und Florian Linke für das Landesliga Spitzenspiel ausfielen. Somit war die Personallage
insbesondere auf den großen Positionen recht dünn, was sich im Laufe des Spiels auch noch
rächen sollte.
Zum Spiel:
Die ersten Minuten glichen eher einem Abtasten. Auf Seiten der Hürther wollten die Würfe
nicht fallen und Frankenberg fand kein Mittel gegen die aggressive Hürter Defense. Ein 9:0
Lauf in der vierten Minute wurde durch einen Dreier des agilen Valon Krasniqi gekrönt und
erstmals konnten sich die Schützlinge von Coach Wiliams etwas absetzen (13:3).
Zwei weitere Dreier von Stephan Frädrich und erneute Punkte von Krasniqi, Wittrock und
Damm resultierten in einer 30:14 Führung nach dem ersten Viertel. Insbesondere der
Aktionsradius des Frankenberger Topscorer konnte durch eine starke Defense von Dario
„Greedy II.“ Sippel stark eingeschränkt werden.
Der Gameplan von Coach Williams schien aufzugehen und so startete der HBC auch mit
Vollgas ins zweite Viertel. Doch Frankenberg erholte sich nun vom anfänglichen Schock und
begann mit einer hochprozentigen Trefferquote auf die Defense des HBC zu reagieren. Es
folgte ein munterer Schlagabtausch. Frankenberg fand nun Lücken in der Hürther Defense,
konnte im Gegenzug die Hürther Angriffe aber nicht stoppen. In Person von Youngstar Jasper
Leschinsky und dessen fünf Punkten in Serie erhöhten die Rheinländer auf 48:29 und gingen
so mit einer verdienten Führung in die Pause.
Doch Frankenberg steckte nicht auf, kam hoch motiviert aus der Pause und stellte in der
Defense um. Zu allem Überfluss wurde nun unter dem Korb sehr kleinlich gepfiffen, was
insbesondere die Hürther Center zu spüren bekamen. So musste Jasper Leschinsky, der bis
dato gemeinsam mit Tobias Wittrock den Rebound dominierte bereits nach 24 Minuten mit
vier Fouls auf der Bank platznehmen. Auch Wittrock gesellte sich dann kurze Zeit später dazu
und es wurde dünn unter den Brettern. Dies nutzte Frankenberg indem sie hochprozentig
von außen trafen und sicher von der Freiwurflinie scorten. Die Hürther haderten nun
insbesondere mit der Linie des Schiedsrichtergespanns und verloren ihren offensiven
Rhythmus. Erst durch die Hereinnahme von Greedy Möllmann brach der Bann. Schnelle
Ballgewinne und vier Punkte in Folge durch den Hürther Taschendieb erhöhten die Führung
wieder auf 14 Punkte (63:47). Frankenberg konterte aber erneut durch zweite Chancen nach
Offensivrebound und verkürzte vor Beginn des letzten Viertels auf 63:52.
Für die Erstvertretung war dies eine neue Situation in der noch jungen Saison, hatte man
sonst immer das dritte Viertel dominiert und einen komfortablen Vorsprung vor Beginn des
Schlussabschnitts herausgespielt.
Das vierte Viertel begann dann mit einem Schock.
Mehrfach wurde ein Spielerwechsel angekündigt, den der Schiedsrichter jedoch ignorierte.
Auf Hinweise von Seiten der Hürther Bank reagierte er dann mit einem T-Foul gegen Coach
Wiliams. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Der Schiedsrichter schrie den Hürther Trainer
an, er solle sich wegmachen und sich hinsetzen. Daraufhin entwickelte sich ein Wortgefecht,
indem der Schiedsrichter alles andere als deeskalierend wirkte.
Zurück zum sportlichen Teil:
Coach Wiliams reagierte auf die fehlende Reboundpräsens und brachte Jasper Leschinsky
zurück aufs Parkett, der sich direkt mit einem sauberen Block dafür revanchierte. Das
Schiedsrichtergespann sah dies jedoch anders und vergab das fünfte persönliche Foul,
wodurch das Spiel für den so wichtigen Youngster beendet war.
Das Spiel wurde nun hitziger, blieb aber jederzeit fair. Fabian Rhiel ackerte unter den
Brettern und sammelte jetzt die Rebounds ein, wodurch zweite Chancen der Gastgeber
verhindert werden konnten. Trotzdem steckte Frankenberg nicht auf und profitierte von
unnötigen Hürther Ballverlusten. Einen 6:0 Run der Gastgeber konterte der HBC mit einem
weiteren Dreipunktewurf zum 77:69 und ließ nichts mehr anbrennen.
Am Ende siegten die Gäste aus Hürth verdient mit 78:69 in einem ordentlichen Spiel gegen
aufopferungsvoll kämpfende Frankenberger. Der HBC verpasste es den Sack vorzeitig zu
zumachen und gestattete es Frankenberg immer wieder zurück ins Spiel zu finden.
Nach Spielende kam es dann am Spielfeldrand noch zu unschönen Szenen:
Coach Wiliams wollte den Schiedsrichter mit dessen Verhalten während des Spiels
konfrontieren und es entwickelte sich erneut ein hitziges Wortgefecht. Dies gipfelte darin,
dass der Schiedsrichter eine Glasflasche auf dem Tisch zerschlug und es wirkte als würde er
kurz davor stehen körperlich übergriffig zu werden.
Besondere Brisanz erhält dieses Verhalten des Offiziellen dadurch, dass in unmittelbarer
Nähe ein dreijähriges Mädchen spielte und von den Scherben hätte verletzt werden können.
Das dieses Verhalten des Schiedsrichters Folgen haben muss steht außer Frage. Emotionen
gehören zum Spiel dazu, aber ein solch fremd- und selbstgefährdendes Verhalten ist im
höchsten Maße inakzeptabel. Schiedsrichter haben immer die Möglichkeit Trainer oder
Spieler der Halle zu verweisen, wenn sie mit einem Verhalten nicht einverstanden sind. Das
ist der offizielle Weg und völlig legitim. Die Erstvertretung des Hürther BC möchte sich auf
diesem Weg noch einmal für das deeskalierende Eingreifen einiger Frankenberger bedanken.
Auch so konnte schlimmeres verhindert werden.
Es spielten:
Krasniqi 17, Frädrich 17, Möllmann 8, Rhiel 4, Banuls-Nessler 3, Damm 6, Wittrock 3, Sippel
5, Kassira 6, Leschinsky 9.
Nun gilt es für das Team von Coach Wiliams den Blick nach vorne zu richten und sich auf den
nächsten Gegner vorzubereiten. Kommenden Samstag ist der Aachnert TG zu Gast in Hürth.
Hochball ist um 20:00.
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